morocco.

DSC_1928Staubige Pisten. Dattelpalmen. Haselnussbraune Augen. Sonnengegerbte Haut, fast wie Pergament. Millionen Gerüche. Und Farben. Diese Farben. Tausendundeine Nacht. Tee. Frische Minze. Tajine. Couscous. Esel. Mosaik. Stoffe in den buntesten Farben. Berber. Am Rande der Sahara. Frische Granatäpfel. Leuchtende Kinderaugen. Geschäftiges Treiben. Feilschen. Und so viel Spaß dabei haben. Keramik. Straßenverkehr. Fast wie in Indien. Feuerrote Sonnenaufgänge. Islam. Gastfreundschaft. Djemaa el Fna. Suqs. Marokko.

Es ist heiß im August in Marokko. Hätte ich mir aber ja auch denken können. Aber es ist Magie. Pure Magie. Ein Land aus tausendundeiner Nacht. Ich war überwältigt von so viel Farbe und so viel Gerüchen. Wenn man sich darauf einlässt, dann drehen die Sinne förmlich durch. Wir haben die knapp zwei Wochen mit einer kleinen Reisegruppe erlebt, ein lustiger Haufen von acht Mädels aus aller Welt und ein marokkanischer Tourguide, junge 27 Jahre alt. Und unser Fahrer. Wir hatten einen Heidenspaß, Abdou hat so schön erzählt, über das Land DSC_2066und über seine Familie. Und über die Marokkaner. Unsere Rundreise startete in Marrakesch und führte über Casablanca, Rabat, Meknès und Fés, über den Atlas nach Er-Rachidia, Tineghir, Ouarzazate, Ait-Benhaddou zurück nach Marrakesch. Überwältigt hat mich vieles – vor allem vielleicht die Moschee in Casablanca, der absolute Wahnsinn, wie sie da steht, am Ufer des wilden Atlantiks und diese Mosaiken – wow. Vielleicht haben mich auch die Mosaiken am meisten fasziniert. Auf den Knien und mit einer unendlichen Leichtigkeit werden da die passenden Teile zurechtgeklopft, zu einem Bild zusammengefügt, mit der Bildfläche nach unten, am Ende erst alles verbunden, trocknen lassen und umdrehen – erst dann würden eventuelle Fehler auffallen – und glaubt mir mal, die machen das so leichtfüßig mit einem Lächeln im sonnengebräunten Gesicht – fehlerfrei!

Ich hab mich ein bisschen verguckt in dieses Land. Ich gebe es zu. Viele Länder – oder das Reisen im allgemeinen – kitzeln meine kleine Reiseseele und machen mich zu einer anderen Laura, Stück für Stück, aber Marokko hat meine Sinne verzaubert. Gerüche. Geräusche. Farben. Stoffe zwischen den Fingern. Sattsehen unmöglich.

Ein Abend in Fès. Die Hitze des Tages verdampft langsam. Ein kleines – absolut unscheinbares (Merke: Das sind die besten!) Straßencafé/Restaurant mit ein paar gelblichen Plastiktischen und wackeligen Stühlen vor dem Laden inmitten des immer noch geschäftig-bunten Treibens. Drei Tische werden schnell zusammengeschoben. AbdouDSC_1851 redet mit dem Inhaber, ein absolutes Highlight – acht schnatternde, aufgeregte und auch müde Mädels, die die marokkanische Küche kennen lernen wollen. Kleine golden verzierte Gläser mit frischer Minze und Thé. Auf meinem Teller landet Pastilla. Rund, aus Blätterteig, gefüllt mit Hähnchen, Mandelpaste, Rosinen und Zimt. Mit Puderzucker bestäubt. Es ist genau dieser Moment, der mir in den Sinn kommt, wenn ich an Marokko zurückdenke. Weil meine kleine Welt sich in diesem Moment ein kleines bisschen langsamer drehte, weil ich diesen Moment so unendlich bewusst wahrgenommen habe. Und weil er wahrscheinlich die Quintessenz dieser Reise ist. Acht Mädels mit Reisehunger, mit offenen Augen durch ein so fabelhaftes Land, ein bisschen Magie spüren und genau in diesem Moment angekommen sein. In einem Hollywood Film wäre das die Szene, bei der die Gespräche ausgeblendet werden, die Kamera aus der Situation herauszoomt und einfach nur den gesamten Moment einfängt. Und man einen Monolog der Hauptdarstellerin hören würde. Und Musik.

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